Lebensbaum Nachhaltigkeitsbericht Stand: Dezember 2022

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Für die Herstellung von Bio-Lebensmitteln gibt es Auflagen von der Europäischen Union: Mindestens 95 Prozent der eingesetzten Rohwaren müssen aus Bio-Anbau stammen, die Anwendung gentechnisch veränderter Substanzen und mineralischer Stickstoffdünger ist ebenso verboten wie die chemisch-synthetischer Pestizide. Es gibt allerdings keine gesetzlichen Pestizid-Grenzwerte speziell für Bio-Produkte, die über die Grenzwerte der „klassischen“ Lebensmittelgesetze hinausgehen würden. Und aufgrund der Koexistenz von konventionellem und biologischem Landbau sind Verunreinigungen manchmal unvermeidbar.

Bei unseren Produkten waren wir schon immer ein kleines bisschen strenger: Was bei uns in die Tüte oder Dose kommt, ist 100 % Bio. Und was die Pestizid-Rückstandskontrollen angeht, halten wir uns an die Orientierungswerte des Bundesverbands Naturkost Naturwaren e.V., kurz BNN. Natürlich gibt es Pestizide, die in der EU grundsätzlich nicht für die Herstellung von Lebensmitteln verwendet werden dürfen. Bei für die Herstellung von (Bio-)Lebensmitteln zugelassenen Stoffen liegen die Orientierungswerte des BNN aber noch weit unter den gesetzlichen Vorgaben.

BNN-Mitglieder dürfen ausschließlich Waren vertreiben, die den Orientierungswert zuzüglich eines analytischen Streubereichs nicht überschreiten. Aber selbst da gehen wir mit unseren Tees und Gewürzen noch einen Schritt weiter: Den analytischen Streubereich, der Schwankungen in den Messergebnissen berücksichtigt, wollen wir nicht ausschöpfen. Sobald unsere Kontrollen Ergebnisse liefern, die den Orientierungswert überschreiten, lassen wir die entsprechende Ware sperren. Und noch etwas: Eine Volldeklaration, wie sie der BNN empfiehlt, haben wir schon längst auf all unseren Produkten. Zusammenfassende Begriffe wie „Kräutermischung“ & Co. kommen bei uns nicht auf die Tüte bzw. in die Zutatenliste. Selbst wenn der Anteil einer Rohware unter 2 Prozent liegt, listen wir sie im Detail auf. Denn unsere Zutaten müssen sich nicht verstecken. Und wer will schon die Katze im Sack kaufen?

Demeter

Demeter, Göttin der Jahreszeiten, der Fruchtbarkeit: eine große Namenspatronin, die sich der Demeter-Verband 1924 aussuchte. Doch der Verein, nach dessen strengen Richtlinien der biologisch-dynamische Landbau Rohstoffe von besonderer Qualität erzeugt, wird seinem Namen durchaus gerecht.

Mehr noch als im Bio-Landbau betrachtet man in der biologisch-dynamischen Landwirtschaft nach den Lehren Rudolf Steiners den Hof als Organismus. Alles, was er benötigt, soll er selbst hervorbringen. Mist? Von den eigenen, wesensgemäß gehaltenen Tieren – Tierhaltung ist beim Demeter-Hof obligatorisch. Tierfutter? Vom eigenen Feld, 100 % Bio. Natürliche Düngemittel von außen zuzuführen, etwa von einem anderen Demeter-Hof, sollte die Ausnahme sein.

Überhaupt ist die Absicht von Demeter nicht, den Boden zu düngen, sondern, ihn zu beleben: „Der Bauer ernährt das Bodenleben, nicht die Pflanzen“, erklärte Rudolf Steiner diesen Ansatz. Und fruchtbare Böden binden CO2 und leisten damit einen Beitrag zum Klimaschutz.

Die dafür eingesetzten Mittel, im Demeter-Sprachgebrauch Präparate genannt, mögen teilweise eher mystisch als landwirtschaftlich anmuten: Kuhhörner, die erst mit frischem Mist gefüllt und dann für ein halbes Jahr im Boden vergraben werden, sind durchaus eine sonderbare Vorstellung. Im Frühling mit Wasser verdünnt auf den Boden aufgetragen, fördert dieses Hornmist-Präparat die jungen Pflanzen in der ersten Entwicklungsphase. Die Wirkung der biodynamischen Präparate ist wissenschaftlich in verschiedenen Studien belegt worden. So wachsen robuste Pflanzen von besonderer Güte heran. Und wir sagen: Das schmeckt man auch!

Verbandsware

Verbandsware stammt von Bio-Landwirten, die sich in Anbauverbänden wie Demeter oder Bioland zusammengeschlossen haben. Die Zertifizierungsanforderungen der Bio-Verbände gehen, was die Verwendung von Düngemitteln, Kreislaufwirtschaft oder artgerechte Tierhaltung angeht, noch über die Kriterien der EG-Öko-Verordnung (Bio-Siegel) hinaus.

Nur bei Produkten, bei denen wir ganzjährig Verbandsware bekommen, schreiben wir das auch auf die Verpackung, zum Beispiel bei unserem Demeter-Plantagen-Kaffee. So verhindern wir, dass wir mehrmals im Jahr die Verpackung wechseln müssen: mal mit Auslobung Verbandsware, mal ohne Auslobung Verbandsware. Verpackungswechsel sind aufwändig, sie verursachen unnötige Lager- und Produktionskosten, die wir unseren Kunden nicht zumuten wollen. Aus Gründen der Vereinfachung verzichten wir auch bei einem Großteil unserer Tee- und Gewürzmischungen auf die Auslobung der enthaltenen Verbandsware.

Eine Seltenheit: Demeter-Kaffee

An unserem Standort in Gronau rösten wir bereits seit fast 35 Jahren Rohkaffee in Demeter-Qualität. Dabei ist biologisch-dynamisch angebauter Kaffee geradezu selten. Wie so oft braucht man auch hier die richtigen Partner. Wie schön, dass wir die haben! Zum Beispiel in Mexiko oder auch in Indien. Bei unserem dortigen Partner in der Region Kerala sind die klimatischen Bedingungen für Arabica- und Robusta-Kaffee ideal. Auf einer Höhe von durchschnittlich 1.066 Metern werden die Kaffeepflanzen mit Zwischenfrüchten wie Pfeffer, Kardamom und Vanille angebaut.

Lebensbaum Nachhaltigkeitsbericht

Stand: Dezember 2022

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