Lebensbaum Nachhaltigkeitsbericht Stand: Dezember 2022

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Anbauprojekte

Den ökologischen Landbau vorantreiben

    WeCare
    • Sustainable Development Goal 1: No Poverty
    • Sustainable Development Goal 2: Zero Hunger
    • Sustainable Development Goal 12: Responsible Consumption and Production
    • Sustainable Development Goal 15: Life on Land

    Lebensbaum ist ein Bio-Pionier. Vor über 40 Jahren hat das vor allem eines bedeutet: Es gab kaum etwas in Bioqualität. Keine Kräuter, keine Gewürze, keinen Tee und schon gar keinen Kaffee. Darum haben wir das selbst in die Hand genommen und weltweit Erzeuger gesucht und ermutigt, für Lebensbaum diese Kulturen anzubauen.

    Diesen Pioniergeist findet man auch heute noch in Projekten wie Greening the Desert, wo Menschen in die Wüste aufbrechen, um dort zu leben und Lebensmittel anzubauen. Und wie vor 40 Jahren ist es auch jetzt wichtig, dass wir diese Projekte unterstützen: mit Vorfinanzierungen oder Preis- und Abnahmegarantien. Diese auf einen längeren Zeitraum angelegten Anbauprojekte bergen immer das Risiko des Scheiterns, aber wenn es klappt, entsteht etwas Neues. So stellen wir langfristig sicher, dass ein Partner für Lebensbaum Lebensmittel in hoher Bioqualität erzeugen kann. Aktuell sind wir an mehreren Projekten beteiligt, die im Folgenden kurz vorgestellt werden:

    Teekräuter aus Hessen

    Beim Rohwaren-Einkauf gilt für uns das Prinzip: So nah wie möglich, so fern wie nötig. Deshalb freuen wir uns über eine neue Partnerschaft mit einem Bio-Landwirt im südlichen Rhein-Main-Gebiet bei Darmstadt. Der Hof blickt auf eine lange Geschichte zurück und wird seit über 150 Jahren von ein und derselben Familie bewirtschaftet. Mit dem letzten Generationenwechsel wurde auf Bio umgestellt: Auf 225 Hektar wachsen u. a. Pfefferminze, Zitronenmelisse und Brennnessel nach Naturland-Richtlinien. Mit großem Verständnis für natürliche Zusammenhänge und ökologischen Landbau, wird hier auf die Bedürfnisse von Pflanzen und Boden eingegangen. Dieser wird z. B. mit Kompost angereichert. In Reaktion auf einige, hitzebedingte Pflanzenausfälle im Sommer 2022, zog unser Anbaupartner kurzerhand Jungpflanzen vor, setzte sie im Herbst und stellte damit die Ernte sicher.

    Renaturierung an der Algarve

    Vor vier Jahren startete in Südportugal ein ehrgeiziges Projekt. Der Plan: trockenes Hinterland der Algarve wieder lebendig machen – mit einem ganzheitlichen Konzept und ökologischer Landwirtschaft. Als unser Partner aus Deutschland uns fragte, ob wir uns daran beteiligen würden, sagten wir zu. Schließlich wünschten auch wir uns, dass der Boden renaturiert wird, das ausgetrocknete Flussbett wieder Wasser führt und Tiere und Pflanzen in der Region Nahrung finden. Und dann war da noch die Hoffnung, vielleicht eines Tages Zutaten von dort zu beziehen. Der Plan ist aufgegangen. Auf dem einst brachliegenden Land steht heute eine Farm, wachsen Kräuter und Wein, weidet Vieh. Regenauffangbecken, die in den 70ern errichtet und dann nie genutzt wurden, versorgen nun über ein Tröpfchen-Bewässerungssystem mehrere Hektar Anbaufläche mit Regenwasser. Es gibt noch viel zu tun, aber auch schon einiges an feinster Bioqualität zu ernten. Zitronenverbene zum Beispiel, aber auch Pfefferminze und Krauseminze machen sich inzwischen von dort auf den Weg zu uns.

    Greening the Desert: Kräuter aus der Wüste

    Die Menschen von Sekem tun etwas Unmögliches: Sie gehen in die Wüste, um dort Lebensmittel anzubauen. Auf den neu angelegten Feldern wachsen unter anderem Kamille, Pfefferminze und Zitronengras. Kräuter aus der Wüste, das klingt erst mal absurd. Aber das ehrgeizige Projekt folgt einer überzeugenden Logik: Wenn Menschen durch falsche Nutzung Landschaften zu Wüsten machen können, dann muss es auch umgekehrt gehen – Menschen machen aus Wüste wieder eine fruchtbare Landschaft. Genau das passiert gerade in Ägypten mit den ganzheitlichen Methoden des biologisch-dynamischen Landbaus. 816 Hektar trockenes Land werden fruchtbar gemacht. Das entspricht einer Größe von mehr als 1.100 Fußballfeldern. Der Anbau von Kräutern in der Wüste ist Pionierarbeit, es gibt Risiken, die schwer zu kalkulieren sind. Darum beteiligt sich Lebensbaum finanziell, zum Beispiel bei der Anschaffung einer weiteren Kreisberegnungsanlage (auch Pivot-Anlage genannt) zur Bewässerung der Felder. Diese Anlagen benötigen im Vergleich zu den herkömmlichen Bewässerungstechniken in Ägypten nur einen Bruchteil des Wassers. Allerdings verbrauchen sie viel Energie. Die Pivot-Bewässerung wird hier aber mit Sonnenenergie betrieben, die in der Wüste reichlich vorhanden ist.

    Gartenkaffee aus Äthiopien

    In den Regenwäldern des Kafa-Biosphärenreservats in Äthiopien wächst Kaffee wild. Er wird aber auch von Kleinbäuerinnen und -bauern im Garten angebaut. Letzteres fördern wir mithilfe des Coffee-novation-Projektes mit dem NABU und weiteren Partnern. Schließlich schützt Gartenkaffee die artenreichen Bergnebelwälder, weil weder im Wald gerodet noch dort direkt Kaffee angepflanzt wird, was in der in der Region bisher gängige Praxis ist. In 2022 konnten wir alle gemeinsam einen wichtigen Erfolg feiern, denn der Gartenkaffee hat die Bio-Zertifizierung erhalten. Insgesamt 340 Tonnen wurden zertifiziert – neben den Kaffeebohnen auch die Blätter und Schalen der Pflanzen. Denn das Projekt, das vom dänischen Außenministerium gefördert wird, verfolgt einen ganzheitlich nachhaltigen Ansatz: Es sollen möglichst viele verschiedene Produkte auf der Grundlage der Kaffeepflanze entstehen, um Natur und Mensch in Kafa neue Perspektiven zu geben. So wurden beispielsweise Briketts aus Kaffeeschalen entwickelt. Ein wichtiger Beitrag zu einer grünen Wirtschaft in Äthiopien!

    Lebensbaum Nachhaltigkeitsbericht

    Stand: Dezember 2022

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